Die Bedeutung des japanischen Wortes "Raku" könnte man mit Wohlbehagen, Freude oder Glückseligkeit beschreiben.
Die Kunst des Raku kam im 16. Jahrhundert auf und wurde ursprünglich für Teeschalen angewandt, die die Raku-Töpfer ausschließlich für die Teezeremonie herstellten. Bernhard Leach brachte das Raku 1920 von seinem Aufenthalt in Japan mit nach Europa.
Das besondere am Raku sind der Glasurbrand und der folgende Nachbrand. Ich brenne meine Keramiken im Gasofen bis 1050°C, beobachte das Ausschmelzen der Glasur und reguliere die Gaszufuhr, wodurch eine oxidierende oder reduzierende Atmosphäre entsteht. Ist die Endtemperatur erreicht und die Glasur ausgeschmolzen, wird der Ofen geöffnet. Mit langen Zangen werden die glühenden Teile herausgenommen, kurz abgekühlt, damit die Glasur reißt und das Krakelee entstehen kann. Die glühenden Teile werden in eine Blechkiste mit Sägespänen, Heu und Laub gegeben und eine halbe Stunde nachgebrannt. In dieser stark reduzierenden Atmosphäre erfolgt die Einfärbung des Krakelees mit Kohlenstoff. Der unglasierte Ton erhält eine grauschwarze Färbung und die Metalloxide im Ton und den Glasuren werden durch die Reduktion in ihrer Farbwirkung beeinflußt.
Nach 30 Minuten werden die Keramiken dem verbrannten Sägemehl entnommen, mit kaltem Wasser abgeschreckt und von anhaftendem Ruß und Holzteer gereinigt.
Durch dieses Brennverfahren erhält jede Keramik eine individuelle Zeichnung und Farbe und wird daburch zum Unikat.